Sie sind hier: Startseite -> Management -> Risikomanagement

Risikomanagement im Unternehmen und seine Aufgaben

Einschätzung und Verwaltung der möglichen Gefahren

Jedes Unternehmen unterliegt bestimmten Risiken, die je nach Struktur, Größe, Branche und Markt unterschiedlich ausgeprägt sein können. Bei einem Einzelunternehmen ist das größte Risiko wohl, dass man krank wird und im Geschäft nichts weitergehen kann. Ein börsennotiertes Unternehmen hat Risiken durch die Börsenentwicklung, ein Lieferant von Rohstoffen trägt das Risiko, dass seine Kunden die Rechnungen nicht zahlen können.

Was ist das Risikomanagement?

Das Risikomanagement ist eine strategische Überlegung, welche Gefahren im und rund um das Unternehmen entstehen können. Ein simples Beispiel ist ein Onlineredakteur, der selbständig von zu Hause aus für verschiedene Medien arbeitet. Er hat es gut, weil er hat kaum Kosten für den Arbeitsplatz - nur wenn das Internet nicht funktioniert, kann er nicht arbeiten und hat einen Totalausfall für die Dauer der Probleme. Er ist voll vom Internet abhängig - eine zweite Verbindung wäre also eine Gegenmaßnahme.

Ansätze im Risikomanagement

Grundsätzlich kann man bei diesen Risiken davon ausgehen, dass sie eintreffen mögen oder nicht. Daraus leiten sich drei Überlegungen ab, die man anstellen kann. Man hat als Unternehmerin oder Unternehmer drei mögliche Entscheidungen, wie man mit dem Risiko umgehen kann, also drei Ansätze, die da lauten:

Der erste Ansatz Risiko ignorieren mag funktionieren, führt aber meist dazu, dass das Risiko doch anklopft und seine Konsequenz besteht darin, dass das Unternehmen zumindest in Schwierigkeiten gerät, vielleicht aber überhaupt sein Ende findet. Das Risiko komplett auszuschließen ist manchmal gar nicht möglich und wenn, dann hat man sich auch seiner Freiheiten beraubt und das führt zu einer negativen Entwicklung im Wachstum und beim Umsatz. Also bremst man sich selbst aus.

Bleibt noch das Risiko verwalten und damit das Risikomanagement. Dabei ist man sich der Gefahrenquellen durchaus bewusst, agiert aber so, dass das Risiko zwar reduziert wird, aber gleichzeitig die unternehmerischen Möglichkeiten nicht gänzlich vom Tisch sind. Das Risikomanagement kann man in vier Schritte untergliedern, die in den nachfolgenden Unterseiten ebenso vorgestellt werden wie auch die Risikoarten selbst.

Risikomanagement mit alltäglichem Beispiel

Risikomanagement klingt sehr technisch, ist aber eine Handlung, die man praktisch täglich selbst auslebt. Wenn man über die Straße geht und nicht schaut, ob ein Auto daherkommen mag, ignoriert man jegliches Risiko und vertraut darauf, dass ohnehin nichts passieren wird (wie beschrieben erster Ansatz). Man könnte auch vor Angst überhaupt nicht über die Straße gehen (zweiter Ansatz) oder man schaut, ob ein Auto kommt und wenn nicht, setzt man seinen Weg fort (Risikomanagement - dritter Ansatz).

Welche Risiken gibt es überhaupt?

Man kann generell ein paar Risiken nennen, die in Unternehmen immer wieder anzutreffen sind, die sich aber je nach Branche und Größe unterscheiden. Ein Programmierer von zu Hause hat eine andere Situation als ein Unternehmen mit Großraumbüro oder ein Fabrikant mit 100 Mitarbeitern. Generelle Risikoarten sind:

Kreditrisiko

Das Kreditrisiko ist die Gefahr, dass man seine Kredite nicht mehr zahlen kann. Das kann aber mit dem umgekehrten Fall zusammenhängen - nämlich hohen Außenständen durch viele Kunden. Wenn die nicht zahlen, kann man selbst in Schwierigkeiten kommen

Liquiditätsrisiko

Das Liquiditätsrisiko bedeutet, dass man Gefahr laufen kann, die regelmäßigen Rechnungen nicht bezahlen zu können. Das betrifft Lieferanten, Dienstleister für Telefon und Internet oder auch die Löhne der Mitarbeiter. Wie beim Kreditrisiko kann es mit hohen Außenständen zu tun haben, weil nicht bezahlte Kundenrechnungen ein großes Loch schlagen.

Marktrisiko

Das Marktrisiko kann sehr verschieden aussehen. Generell ist es die Gefahr, die vom Markt und den Rahmenbedingungen selbst ausgehen, wie etwa plötzlich fallende Kurse an der Börse oder Währungsschwankungen. Selbst hat man keinen Fehler gemacht, aber die Folgen spürt man trotzdem.

Technikrisiko

Das Technikrisiko ist das wohl am stärksten gestiegene, denn ohne Internet und Strom geht gar nichts. Fällt der Strom aus, ist an Arbeiten nicht zu denken. Gibt es kein Internet, kann man keine Bestellungen entgegennehmen und in der Regel auch nicht arbeiten. Die Abhängigkeit vom Computernetzwerk ist noch so ein Beispiel.

Umweltrisiko

Das Umweltrisiko streut wohl am meisten. Viele sind nicht vom Hochwasser bedroht, eine Fabrik in der Nähe eines Flusses hingegen sehr stark. Ein anderes Thema sind Fertigungen, die neuen Auflagen durch den Staat unterliegen, um umweltfreundlicher zu agieren - das kann viele Kosten bei der Umstellung bedeuten.

Unternehmerisches Risiko

Beim Marktrisiko ging es um Kurse und Rohstoffpreise, beim unternehmerischen Risiko ist wieder der Markt ein Thema - etwa viel mehr neue Konkurrenz, weil die Branche boomt. Es kann aber auch sein, dass das Marktthema uninteressant wird und die Nachfrage einbricht. Ebenfalls Thema ist das Personal und der Unternehmer selbst. Ist er allein und krank, steht das Unternehmen. Hat man 5 Mitarbeiter und 3 sind krank, ist es ähnlich.

Wie läuft das Risikomanagement ab?

Die Empfehlung sieht vor, dass man seine Überlegungen in vier Phasen untergliedert. Diese lauten:

Phase 1: Risiko erkennen

Hier begibt man sich auf Spurensuche, was für das Unternehmen gefährlich werden kann. Ist man von vielen Kundenzahlungen abhängig, könnte die Auslagerung (Factoring) eine Lösung sein. Doch vorerst soll das Risiko erkannt werden - Engpässe beim Personal, starke Konkurrenz, launische Branche oder Börsenturbulenzen (Stichwort Rohstoffpreise).

Phase 2: Risiko erfassen

Diese Phase nimmt das in Phase 1 erkannte Risiko und ermittelt die Zahlen, Daten und Fakten dazu. Manchmal hat man die Fakten bereits, wie etwa den Kursverlauf, manchmal muss man Listen schreiben oder eine Datenbank anlegen - etwa bei den Kundenrechnungen, um die Dimensionen zu erkennen.

Phase 3: Analysieren

Man kennt jetzt das Risiko und die Zahlen dazu und kann einschätzen, wie gefährlich die Sachlage ist. Wenn man Einzelunternehmer ist, ist das Risiko krank zu werden bekannt, aber man kann es nicht ändern. Wenn man aber von den Rohstoffen abhängig ist oder die Kunden spät zahlen, lässt sich schon eher erkennen, wie eine Lösung aussehen sollte und/oder könnte. Bei Abhängigkeit vom Internet könnte eine zweite Verbindung eine Möglichkeit sein.

Phase 4: Konsequenzen

Das Herzstück des Risikomanagements ist nun die Frage, ob man Konsequenzen daraus ziehen soll. Die zweite Internetverbindung ist jetzt nicht so teuer und mit dem Smartphone hat man meistens ohnehin schon eine Lösung parat.

Ob man die Provision zahlen will, indem man seine Kundenrechnungen per Factoring auslagert, ist schon eine andere Überlegung und wie launisch der Markt ist oder wie dynamisch die Branche, ist individuell zu klären. Ein Bäcker hat eine andere Situation als ein Entwickler für neue Apps als ein Produzent von Kinderkleidung.

Risikomanagement macht Sinn

Letztlich muss man seine Abhängigkeiten erkennen und überlegen, wie groß die Gefahr tatsächlich ist. Das Risikomanagement macht insofern Sinn, als man aus dem Kopf heraus sehr wohl weiß, dass ein paar Rechnungen offen sind, aber das hätte die Buchhaltung ohnehin auch anzeigen können. Sieht man die Zahlen aber eigens für die Risikoeinschätzung, dann ist die Überraschung sehr groß - wie hoch die Beträge in Summe sein können. Damit einher geht, wie viele Rechnungen man locker damit zahlen hätte können - wäre das Geld schon am Konto.

Daher gießt man das ohnehin erkannte Risiko in eichte Zahlen und hat eine viel leichtere Entscheidungsgrundlage.

Lesen Sie auch

Es gibt die verschiedensten Arten von Management mit auch unterschiedlicher Ausrichtung. Das Ideenmanagement zielt auf die eigenen Ideen im Unternehmen ab. Das kann auch zum Strategiemanagement passen, das die Ausrichtung festlegt. Das Risikomanagement wiederum ist der Versuch, die Gefahren richtig einzuschätzen.

Darüber hinaus gibt es einige Begriffe und gedankliche Ansätze zum Management. Der Ausdruck 24/7 ist hinlänglich bekannt geworden. Die J-Kurve kennt hingegen nicht jeder, während Just in Time durchaus auch im allgemeinen Sprachgebrauch bekannt ist. Der Manager ist oft ein Thema, wird verschieden auch im Schriftverkehr verwendet und es gibt in mit vielen verschiedenen Aufgaben.

Ein praktisches Beispiel in Sachen Management ist der Fußballverein vs. Großkonzern - was läuft anders als im Konzern?

Themenseiten

Diesen Artikel teilen

Infos zum Artikel

Management RisikomanagementArtikel-Thema: Risikomanagement im Unternehmen und seine Aufgaben
Beschreibung: Das 📊 Risikomanagement als eine Form des Management und damit die Aufgabe des Unternehmens, ✅ Risiko richtig zu beurteilen.

Wir werden oft gefragt, ob man die Artikel für Studienarbeiten oder Schularbeiten verwenden darf und die Antwort ist ganz klar ja. Dafür haben wir diese Texte auch erstellt - zur Information und Weiterverwendung. Bitte aber bei Möglichkeit auf diese Seite verweisen.
Wer das letzte Bearbeitungsdatum angeben will oder muss: letztes Datum: 04. 02. 2023

Kategorien

Unternehmen
Unternehmen
Unternehmen: Angebote
Personal
Management
Marketing
Musterbriefe
Englische Musterbriefe
Deutsche Rechtschreibung

Finanzen
Finanzen
Buchhaltung
Kostenrechnung

Wirtschaft allgemein
Immobilien
Politik
Handel
Tourismus
Volkswirtschaft