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Optionen und ihre Durchführung

Kaufoption und Verkaufsoption

Neben Aktien und Fondsanteile sowie weiterer Finanztitel von Rohstoff bis Währung kann man auch eigene Arten von Finanzprodukte für seine Geldanlage wählen wie etwa die Derivate. Die wohl bekannteste Art der Derivate ist mit den Optionen gegeben, wobei mit Call und Put zwei Begriffe verbunden sind, die auch viele abseits der Börse schon oft gehört haben.

Was sind Optionen?

Die Option ist ein Derivat und eine interessante Geschäftshandlung im Ablauf der Börsengeschäfte. Denn sie ist eine Vereinbarung, bei der man nicht weiß, ob das Geschäft überhaupt zustande kommen wird. Damit ist dieser Börsenhandel einer, der mit Kursen aktiv spekuliert und handelt, bei dem es aber keine Verpflichtung zum Abschluss gibt.

Es treffen sich an der Börse zwei Handelspartner, wobei der Besitzer der Option (= Käufer und hat die long position) das Recht hat, aber nicht die Pflicht, zu einem vereinbarten Zeitpunkt zu einem bestimmten Preis eine bestimmte Menge eines Basiswertes zu kaufen, aber auch zu verkaufen. Das kann zum Beispiel der Kauf von US-Dollar zu einem bestimmten Kurs sein. Wen der Kurs nicht gefällt, dann lässt man es eben sein und verzichtet. Passt der Kurs, kommt das Geschäft zusammen.

Viele Begriffe, eine Option

Die Option hat eine große Bedeutung an der Börse und zeigt sich alleine durch die zahlreichen Begriffe in diesem Zusammenhang. Viele Menschen haben schon von "long" und "short" im Zusammenhang mit der Börse gehört. Die long position wurde hier schon für den Käufer im Rahmen der Option genannt. Es ist daher wenig überraschend, dass die short position dem Verkäufer innewohnt. Es muss aber nicht zwangsläufig so sein, denn bei den Optionen kann es auch umgekehrt sein, dass der Besitzer zwar weiterhin die long position inne hat, aber mit dem Ziel, zu verkaufen. Man unterscheidet daher zwischen einer Call-Option (ich bestehe auf den Kauf) und einer Put-Option (ich bestehe auf den Verkauf). Der Gegenpartner ist verpflichtet, diese Option zu erfüllen, wenn der Besitzer der Option darauf besteht.

Short und Long sind aber nicht die einzigen Parameter beim Handel mit Optionen. Das Underlying ist ein weiterer Begriff und umschreibt den Basiswert oder genauer das Produkt, um das es beim Geschäft eigentlich geht, also Aktien, Rohstoffe, Währungen oder was auch immer. Der US-Dollar im Beispiel wäre das underlying, der mögliche Käufer die long position und der mögliche Verkäufer die short position.

Begriffe zu Optionen

Die Determinanten oder Parameter umfassen die Bedingungen für den Handel mit Optionen und sie werden am Beginn festgelegt. Wesentlich ist, dass man sie während der Optionslaufzeit nicht mehr verändern kann. Sie sind damit die gültigen Spielregeln, wie das Optionsgeschäft ablaufen soll, vom Basiswert bis zu den zeitlichen Vereinbarungen.

Basiswert
Der Basiswert gibt an, welches Finanzprodukt der Option unterliegt, also um was es eigentlich geht - Rohstoffe, Aktien, Währungen oder was auch immer.

Basispreis = Ausübungspreis
Der Basispreis wird auch deshalb als Ausübungspreis bezeichnet, weil zu diesem Preis die Durchführung des Geschäfts erfolgt. Es wird zu diesem Preis geliefert (als Call bezeichnet) oder abgenommen (als Put bezeichnet).

Optionsfrist oder Optionszeitpunkt
Ob die Option umgesetzt wird, hängt vom Zeitrahmen ab und die Optionsfrist legt fest, wie lange das Derivat läuft. Allerdings kommen hier doch deutlichere Unterschiede zwischen dem Amerikanischen Stil und dem Europäischen Stil zum Tragen. Im Amerikanischen Stil bedeutet eine Frist von drei Monate, dass man jederzeit innerhalb dieser drei Monate die Option ziehen kann und es kommt zur Lieferung/Abholung. Beim Europäischen Stil gibt es hingegen einen fixen Zeitpunkt, wann die Option gezogen werden kann.

Deshalb unterscheidet man auch die Begriffe von Optionsfrist und Optionszeitpunkt, abhängig davon, welcher Stil der Option zugrunde liegt.

Kontraktgröße
Stückzahl des Basiswerts, der dem Geschäft zugrunde liegt.

Optionsverhältnis
Wenn mit Aktien gehandelt werden soll, muss man zwischen den Aktien und Optionsscheinen unterscheiden. Wenn man zum Beispiel zum Bezug einer Aktie drei Optionsscheine braucht, bedeutet dies ein Optionsverhältnis von 3/1. Das Optionsverhältnis drückt also aus, wie das Verhältnis zum tatsächlich gehandelten Finanzprodukt angelegt wurde.

Weitere Begriffe zu den Optionen

Wichtig ist auch die Unterscheidung zwischen amerikanischen und europäischen Optionen. Optionen sind die Europäische Option wie auch die Amerikanische Option beide, aber es gibt einen großen Unterschied und zwar in der Art, wie man damit umgehen kann und darf. Denn bei der Europäischen Option gibt es nur am Ende der Laufzeit die Möglichkeit, die Option zu ziehen, bei der Amerikanischen Option kann man jederzeit sich entschließen, aus der Option einen echten Handel zu machen.

Kaufoption oder Call

Dabei braucht es zwei Handelspartner, wobei Unternehmen A zum Beispiel einen Rohstoff braucht und Unternehmen B kann ihn liefern. Aber man braucht den Rohstoff erst in einem halben Jahr. Angenommen, es handelt sich dabei um Rohöl, dann könnte die Kaufoption so aussehen, dass A zusichert, eine bestimmte Menge an Barrel Rohöl zum Preis von 70 US-Dollar zu kaufen. B sichert zu, dass das Rohöl zur Verfügung stehen wird und erhält für die Zusicherung eine Gebühr, die man Stillhalterprämie nennt. Diese ist bei dem Geschäft wichtig, weil es sonst kaum zu Optionen kommen würde.

Fall 1: Kurs fällt
Nehmen wir weiters an, dass der Kurs zum Zeitpunkt der Optionseröffnung bei 60 US-Dollar lag und durch die wirtschaftliche Situation sinkt der Kurs bis zum Zeitpunkt des Abschlusses auf 55 US-Dollar. Bei einem anderen Geschäft müsste A nun um 70 US-Dollar und damit um 15 US-Dollar teurer kaufen, aber bei der Option kann er zurücktreten. Das heißt, dass er seine Zusicherung nicht einhält. Für den Verkäufer B spielt das nicht die große Rolle, denn er hat zumindest die Stillhalterprämie erhalten und geht nicht völlig leer aus. Als Verkäufer bei einer Option ist dieser Vorgang durchaus üblich und Teil der Spekulation.

Fall 2: Kurs steigt
Im zweiten Szenario stellen wir uns vor, dass der Kurs auf 80 US-Dollar pro Barrel gestiegen ist. In dem Fall nutzt A die Option und kauft das Rohöl um 10 US-Dollar günstiger ein, als er es am Markt jetzt müsste. Er hat mit der Option sich gegen den teureren Preis geschützt, während B am Markt das teurere Rohöl kaufen und günstiger verkaufen muss. Die Stillhalterprämie kassiert er aber ohnehin.

Verkaufsoption oder Put

Die Verkaufsoption, generell put bezeichnet, wird angestrebt, um sich ebenfalls gegen starke Kursveränderungen zu schützen. In dem Fall will man Güter zu einem bestimmten Preis verkaufen, ganz sicher aber nicht günstiger und hofft eigentlich auf teurere Preise. Unternehmen A ist der Verkäufer und möchte zum Beispiel Rohöl in einem halben Jahr um 60 US-Dollar pro Barrel verkaufen, Unternehmen B sichert zu, diesen Rohstoff abzunehmen. Das bedeutet für B, dass er je nach Form das Geld immer parat haben muss, wenn A tatsächlich verkaufen will. Denn bei einer Amerikanischen Option kann das jederzeit der Fall sein, also muss das Geld auch zur Verfügung stehen, um das Öl kaufen zu können. Dafür gibt es eine Prämie, die man Stillhalterprämie nennt.

Fall 1: Kurs steigt
Als Ausgangskurs wird 55 US-Dollar angenommen und A rechnet damit, dass der Kurs steigt und der macht ihm den Gefallen. Der Kurs für das Rohöl klettert auf 70 US-Dollar und A zieht die Option, weil der Preis von 60 US-Dollar erfüllt ist. Für B ist das kein übles Geschäft, weil er um 10 US-Dollar günstiger ausgestiegen ist und es kommt zum Handel, wobei beide ihre Ziele erreicht haben. A hat seinen Preis erhalten und B hat sich Geld erspart.

Fall 2: Kurs sinkt
Wenn aber der Kurs auf 45 US-Dollar fällt, zieht A die Option nicht. Denn das ist weit unter dem Preis, zu dem man eigentlich verkaufen wollte und für B bleibt die Stillhalterprämie. B hätte gerne gekauft, weil so günstig wird das Rohöl wohl nicht so schnell wiederzuhaben sein, aber man rechnet bei den Optionen ohnehin oft damit, dass es nicht zum wirklichen Handel kommen wird. Allerdings kann man auch die Option weiterverkaufen, sodass gar nicht sicher ist, ob B überhaupt noch die Möglichkeit gehabt hätte, den Kauf zu tätigen.

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Die Derivate sind Finanzinstrumente, mit denen ebenfalls an der Börse gehandelt werden kann, wobei so manche Möglichkeit schon sehr spekulativ abläuft. Selbst Laien sind die Optionen ein Begriff, auch die Futures werden häufig in den Finanznachrichten genannt. Auch der Forward-Kontrakt ist so ein Finanzinstrument.

Weitere Möglichkeiten bieten sich mit dem Termingeschäft und mit dem Swap, der auf die Zinsen abzielt. Oftmals bei den Derivaten spielt der Zugang im Handel eine Rolle. Man unterscheidet dabei die Short-Position und die Long-Position.

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Derivate OptionenArtikel-Thema: Optionen und ihre Durchführung
Beschreibung: Die 📈 Optionen sind Derviate und es gibt die ✅ Kaufoption (Call) und die ✅ Verkaufsoption (Put), die im Börsenhandel große Bedeutung haben.

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