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Investmentfonds und seine Grundlagen

Alternative Anlageform mit zahlreichen Möglichkeiten

Viele Jahrzehnte war das Sparbuch die wesentliche Form, um überschüssiges Geld auf die Seite zu legen. Durch magere Zinsen wurden andere Möglichkeiten gesucht und gefunden und eine davon ist der Investmentfonds, den private Sparer genauso nutzen können wie auch professionelle Geldgeber, die in Projekte und Unternehmen investieren möchten.

Was ist der Investmentfonds?

Der Investmentfonds ist eine beliebte Anlageform geworden, da mit dem Sparbuch nicht mehr viele Erträge möglich sind. Wie beim Sparbuch wird Geld eingezahlt, aber nicht zu 100 % veranlagt, weil es Kosten gibt und es hängt davon ab, worin dieses einbezahlte Geld investiert wird. Wenn in Südamerika investiert wird, kann es hohe Erträge, aber auch einen Totalverlust geben. Wird in Anleihen investiert, ist man recht abgesichert, es gibt aber keine hohen Gewinne.

Daher man muss doch mehr Informationen einholen als beim Sparbuch, bei dem üblicherweise nur der Zinssatz und eine optionale Laufzeit relevant sind. Beim Fonds gibt es weit mehr Überlegungen wie etwa die Gebühren, die beim Investieren anstehen.

Wie funktioniert der Investmentfonds?

Hinter einem solchen Investmentfonds oder einfach Fonds, wie er in der Börsensprache meist bezeichnet wird, steht eine Fondsgesellschaft und ein Fondsmanager - wobei es auch mehrere Hauptverantwortliche geben könnte. Die Grundaufgabe besteht darin, einbezahltes Geld gewinnbringend anzulegen, was bedeutet, dass man in verschiedenste Finanztitel wie Aktien oder Währungen investiert. Es gibt aber auch ganz andere Formen, bei denen die Fondsgesellschaft und damit anteilsmäßig jeder Fondsanleger Häuser besitzt und durch die regelmäßigen Mieteinnahmen entstehen ebenfalls Gewinne.

Der Fondsmanager hat in der ersten Phase des Investmentfonds die Entscheidungen zu treffen, welche Anlageformen der Fonds wählt: in welchen Regionen der Fonds tätig sein wird, welche Branchen berücksichtigt werden und welche weiteren Anlagebedingungen erfüllt sein müssen, um das Kapital zu investieren. Das heißt zum Beispiel, dass entschieden werden muss, ob in Aktien angelegt wird oder in Renten oder in Immobilien sowie in allen Kombinationsformen, die denkbar sind. Bei einem Ziel der Gewinnmaximierung wird man mehr Risiko wählen, beim Ziel eines sicheren Gewinns ist eher die konservative Strategie die richtige.

Nachdem die Entscheidungen gefallen sind, gilt es, das Geld aufzutreiben, damit mit dem Fonds gearbeitet werden kann. Hier ist Öffentlichkeitsarbeit genauso gefragt wie auch ein Netzwerk, um zum Beispiel über Bankinstitute oder Broker Kundinnen und Kunden als Anlegerinnen und Anleger zu gewinnen.

Sobald das Geld erarbeitet wurde, gilt es, dieses anzulegen, um im Sinne des Fonds gewinnbringend zu agieren. Dabei werden täglich neue Nachrichten geprüft und es wird aktiv mit Aktien und/oder Renten oder Immobilien gehandelt.

Begriffe über Investmentfonds

Zeichnungsprospekt: attraktive Zusammenstellung aller Daten wie Laufzeit, Schwerpunkt der Mittelverwendung (Aktien, Anleihen, geografische Ausrichtung) und Risikoeinschätzung.

ISIN-Code: steht für "International Securities Identification Number" und ist eine eindeutige alphanumerische Kombination mit 12 Stellen. Jeder Fonds hat so einen Code und kann auf Börsenwebseiten abgefragt werden, um den Kursverlauf angezeigt zu bekommen.

Risikoklassen: auf den Prospekten ist das Risiko oft in 5 Stufen angezeigt - je nach Anbieter und/oder Bankinstitut kann dies auch als R1 bis R5 eingeteilt werden, was für Risikoklasse 1 (sehr sicher) bis Risikoklasse 5 (Totalverlust möglich) steht. Es gibt auch andere Stufen von 1 - 7 oder ähnliche Formen, aber R1 bis R5 sind gerne genutzt und damit vergleichbar.

Welche Risikoklassen gibt es?

Mit dieser Auskunft kann man sich überlegen, wie man agieren möchte. Wer lieber ein wenig mehr Ertrag haben will, kann mit höherem Risiko agieren. Wer eher in Richtung Sicherheit geht, wird vorsichtiger handeln.

Beispiele zur Risikoklasse

Mindestveranlagungsdauer: empfohlener Mindestzeitraum für die Veranlagung, um die Kosten hereinzuspielen und einen Gewinn zu erreichen. Drei Jahre ist dabei die empfohlene Dauer, die man sein Geld nicht wieder herauslösen sollte - bei normalem Verlauf. Ist ein Aktienfonds geradezu explodiert und steil nach oben geschossen, kann man natürlich früher seinen Gewinn abschöpfen.

Rechenschaftsbericht: aktueller Bericht, wie es um den Fonds bestellt ist. Was ist passiert, was wurde gemacht und wie sie die Ausschüttung und weitere Entwicklung des Investmentfonds aus.

Fondsrating: Prüfverfahren, das Investmentfonds in Bezug auf Risiko und Zahlungssicherheit hinterfragt. Das Fondsrating beurteilt, ob der Fondsmanager gut arbeitet und wie der Fonds insgesamt zu bewerten ist.

Kosten des Investmentfonds

Der große Unterschied zwischen einem Sparbuch und einem sicheren Investmentfonds ist das Faktum, dass man beim Fonds Gebühren zahlen muss und daher nicht 100 % einbezahlt werden. Der zweite Unterschied ist natürlich die schon angesprochene Tatsache, dass man in Kapitalprodukte - Aktien, Rohstoffe, andere Fonds - investiert und sich die Kurse ändern können. Beim Sparbuch gilt nur die Laufzeit.

Der Ausgabeaufschlag wirkt beim Investmentfonds und wird beim Kauf von Anteilen verrechnet und in Prozent angegeben. Die verrechneten Kosten landen im Vertrieb des Fonds, womit sich auch Partnerunternehmen wie Banken oder Berater ihre Provisionen für die Vermittlung holen können. Je nach Art des Fonds und Anbieters gibt es dabei unterschiedlich hohe Ausgabeaufschläge, die das Investieren teurer oder günstiger machen. Typischer Ausgabeaufschlag ist einer, der um die drei Prozent liegt. Es gibt aber auch Tarife darunter oder darüber. In der Regel geht man von zwei bis vier Prozent aus, wobei es von der Art des Investmentfonds abhängig sein kann. In der Regel ist der Ausgabeaufschlag bei einem Anleihenfonds geringer, bei einem Aktienfonds hingegen um meist ein Prozent höher.

Beispiele für den Ausgabeaufschlag

Will man Anteile wieder verkaufen, dann ist der Ausgabepreis eine wichtige Information. Der Ausgabepreis ist der aktuelle Wert eines Anteils an dem Investmentfonds, logischerweise Anteilswert bezeichnet. Dieser Wert wird beispielsweise auch ausbezahlt, wenn man Anteile an einem Investmentfonds wieder verkauft, weshalb der Anteilswert auch gerne als Rücknahmepreis bezeichnet wird.

Der Ausgabepreis ergo Rücknahmepreis ist eine Nettoangabe und sagt aus, wie viel man für seinen Anteil wirklich bekommt, aber es gibt auch hier Gebühren mit den Rücknahmegebühren, um die sich die Auszahlung reduziert.

Zusammenfassung

Was kann ich mit einem Investmentfonds machen?

Die Grundlagen sind damit abgeschlossen. Die Frage ist, was man mit einem Fonds machen kann. Es gibt verschiedene Szenarien, warum man einen Investmentfonds auswählen möchte. Nur weil die Zinsen beim Sparbuch gering sind, sollte noch nicht ausreichend sein.

Was denkbar wäre:

Die Investition in den Fonds mit einem Einmalbetrag bedeutet, dass man eine größere Summe zur Verfügung hat, die man möglichst optimal anlegen möchte. Man hat zum Beispiel 5.000 Euro, die man aktuell nicht angreifen möchte und zahlt diese in einen Fonds ein, um eine Rendite von 5 % oder mehr zu erreichen. Das heißt, man lässt das Geld genauso arbeiten wie beim Sparbuch, erwartet sich aber einen größeren Erfolg, wissend, dass man am Anfang gleich einen Verlust durch den Ausgabeaufschlag hat.

Eine andere Möglichkeit ist der Wertpapierplan. Dabei geht man davon aus, dass man regelmäßig einen bestimmten Betrag übrig hat, den man anlegen will und zwar losgelöst davon, wie der Kurs aktuell steht. Man zahlt zum Beispiel 500 Euro pro Monat in einen bestimmten Fonds ein, der mal nach oben und mal nach unten geht und je nach Kurs kauft man mehr oder weniger Anteile.

Ist der Kurs am Boden, kauft man mehr Anteile, ist der Kurs sehr hoch, weniger - der Betrag ist stets der gleiche. Die Idee dahinter ist, dass man Anteile sammelt und wenn der Kurs sehr hoch geklettert ist, kann man mit Gewinn die Anteile verkaufen. Früher hat man so eine Lösung mit dem Abschöpfungsauftrag vom Girokonto zum Sparbuch gelöst, aber das rechnet sich bei den geringen Zinsen nicht mehr. Klar ist aber auch, dass wenn man das Geld braucht und der Kurs am Boden liegt, man einen Verlust realisieren würde. Die Lösung muss also gut durchdacht sein.

Der Entnahmeplan ist im Prinzip das genaue Gegenteil vom Wertpapierplan. Beim Wertpapierplan wird jedes Monat automatisch eine bestimmte Geldsumme in einen Investmentfonds eingezahlt, unabhängig von der aktuellen Kursentwicklung. Beim Entnahmeplan wird hingegen regelmäßig ein vereinbarter Betrag ausbezahlt, unabhängig von der Wertentwicklung. Entnahmepläne werden gerne auch als Auszahlpläne bezeichnet und funktionieren am besten, wenn die Anlageform durch Aktienfonds getragen werden.

Diese Form der Geldanlage wird in der Altersvorsorge immer beliebter und wichtiger. Dabei geht es darum, dass man einen größeren Betrag auf einmal einzahlt und sich dann, beispielsweise ein Jahr später regelmäßig monatlich einen bestimmten Betrag auszahlen lässt. Ist das Produkt sehr erfolgreich, so steigt der Wert der Einlage trotz der regelmäßigen Auszahlungen, weil der Profit des Aktienkurses höher ist, als der prozentuelle Anteil der Auszahlung.

Beispielsweise könnte man EUR 100.000,-- einzahlen und sich monatlich EUR 500,-- auszahlen lassen. Die EUR 500,-- ergeben pro Jahr EUR 6.000,-- und das bedeutet, dass alle Auszahlungen eines Jahres 6 % der Einlage ergeben. Ist der Aktienfonds nun aber um 10 % gestiegen, so ist die Einlage am Ende des Jahres trotz der Auszahlungen höher als zu Beginn des Jahres.

Lesen Sie auch

Lange Jahre war das Sparbuch die richtige Adresse, um überschüssiges Geld anzulegen. Das Sparbuch und ähnliche Sparformen wie Bausparen oder Jugendsparen gibt es weiterhin, aber durch die niedrigen Zinsen sind Alternativen interessanter geworden.

Die beliebte Alternative wurde der Investmentfonds, bei dem es die verschiedensten Fondsarten zur Auswahl gibt, eine von vielen Anlageformen. Nicht nur die Wahl zwischen Aktienfonds und Anleihenfonds sowie Mischfonds als Kombination ist auszuwählen, sondern auch Region, Thema und Art und Weise des Fonds. Eine Sonderform ist der Hedgefonds, über den es schon einige Diskussionen gab. Auch die Kryptowährungen führen immer öfter zu neuen Finanztiteln, wie etwa die Krypto Fonds.

Wie man sein Geld anlegt, ist eine individuelle Sache, aber so vielfältig wie noch nie. Es gibt vom Sparbuch über das Kinderkonto bis zur Aktie, vom Fonds bis zu Währung und Rohstoffe unzählige Optionen. Man kann zum Beispiel sein Geld auch in Gold anlegen und viele streben danach, nachhaltig zu investieren. Wichtig ist dabei die richtige Streuung, um das Risiko aufzuteilen. Es gibt dafür viele lohnende Investitionen und entsprechend viele Optionen von Aktien bis ETF und weitere Formen.

 

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Wie funktioniert der Investmentfonds?Artikel-Thema: Investmentfonds und seine Grundlagen
Beschreibung: Der 📈 Investmentfonds ist eine beliebt gewordene ✅ Anlageform und damit eine Alternative zum klassischen Sparbuch - mit einigen Unterschieden.

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