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Umlaufvermögen in der Buchhaltung

Beinhaltet kurzfristige Waren und Werte

Das Umlaufvermögen in der Buchhaltung befindet sich wie das Anlagevermögen auf der Soll-Seite der Bilanz und repräsentiert das kurzfristige Vermögen, das ein Unternehmen einsetzen kann. Dazu gehören ganz besonders Kassa und Bank, bei denen sich Werte täglich ändern können. So unterscheidet sich das Umlaufvermögen auch stark vom Anlagevermögen, weil bei einem Fabrikgebäude (Anlagevermögen) gibt es keine täglichen Änderungen, bei der Kassa (Umlaufvermögen) hingegen schon.

Gliederung des Umlaufvermögens

Umlaufvermögen in der Bilanz

Das Umlaufvermögen beinhaltet die kurzfristigen Vermögenswerte, denn dieses steht für den ständigen Verbrauch zur Verfügung und reicht von den Geldmitteln wie dem Bankkonto und der Kassa über Betriebsmittel und Hilfsstoffe bis zu den Handelswaren, die man den Kundinnen und Kunden anbietet, um Umsatz zu generieren.

Somit umfasst das Umlaufvermögen viele Werte, die kurzfristigen Charakter haben und das betrifft die Waren ebenso wie Finanztitel. Zum Beispiel finden sich im Umlaufvermögen auch Forderungen wie die Lieferforderungen als kurzfristige Kreditleistungen an die Kunden, bis sie die Ausgangsrechnungen ausgeglichen haben. Ihr Gegenüber sind auf der Passivseite die Lieferverbindlichkeiten, bei denen das Unternehmen den Lieferanten kurzfristig Geld schuldet.

Man kann sich auch so helfen, dass alles, was man täglich benötigt, zum Umlaufvermögen gehört. Die Kassa wird täglich benutzt, das Bankkonto ebenso. Das Gebäude wird hingegen nicht täglich gekauft oder verkauft und ist daher ein Anlagevermögen. Die Überlegung hinkt zwar ein wenig, weil man das Gebäude natürlich auch für Büro oder Fabrik braucht, aber es ist eine Hilfestellung für die Unterscheidung.

Geldmittel im Umlaufvermögen

Ohne diesen Geldmitteln wäre eine wirtschaftliche Tätigkeit für das Unternehmen nicht möglich. Die flüssigen Geldmittel sind ein weiterer Bereich des Umlaufvermögens und beinhalten alle Geldmittel, die einem Unternehmen kurzfristig zur Verfügung stehen.

Der klassische Vertreter ist natürlich die Kassa, da viele Unternehmen mit Kassabetrieb arbeiten, beispielsweise in der Gastronomie oder im Handel. Mit der Kassa werden viele Lieferungen bar bezahlt, man kauft damit Lebensmittel für das Unternehmen ein - zum Beispiel für Kundenbesuche und man kauft auch das Büromaterial ein und zahlt bar, wobei später mit der Kassa verrechnet wird. Das Kassabuch ist daher auch ein wichtiges Belegelement für die Buchhaltungsarbeiten.

Die Bank ist ein speziellerer Fall. Natürlich wird sie auch sehr oft gebraucht und im Zeitalter der Bankomatzahlung sogar noch öfter als die Kassa, wodurch sich bei den Zahlungsmittel viel verschoben hat. Aber die Bank oder besser das Bankkonto ist insofern spannend, als sie im Umlaufvermögen nur dann zu finden ist, wenn es ein Bankguthaben gibt. Befindet sich der Banksaldo im Minus und man hat einen negativen Kontostand, wechselt das Bankkonto die Seiten und befindet sich beim Fremdkapital.

In den Schulbeispielen befindet sich die Bank meist auf der Aktiva und damit im Bereich des Umlaufvermögens. Die verschiedenen Geschäftsfälle zum Verstehen der Überlegungen von Buchungssätze agieren mit dem aktiven Bankkonto, nur selten wird ein passives Bankkonto tatsächlich in die Übungen eingebaut, erst recht nicht am Beginn der Ausbildung, um die Verwirrung nicht zu erhöhen.

Forderungen im Umlaufvermögen

Eine Lieferforderung ist dann gegeben, wenn dem Kunden bereits die Waren zugestellt wurden und er die Rechnung (Ausgangsrechnung) erhalten hat, aber die Rechnung noch nicht ausgeglichen wurde. Das ist meist auch kein Problem, weil die Zahlungsfrist üblicherweise auf 30 Tage festgesetzt wurde, sodass ein Monat Zeit für die Bezahlung bleibt. Deshalb spricht man auch von kurzfristigen Schulden, weil ein Kredit im Vergleich dazu Jahre erhalten bleibt, die Warenrechnung hingegen bald bezahlt wird.

Solange diese noch aussteht, gibt es die Forderung gegenüber dem Kunden und damit ein kurzfristiges, noch ausständiges Kapital. Nicht nur bei Warenlieferungen gilt diese Regelung, auch bei bereits erfolgten Dienstleistungen können Lieferforderungen entstehen, bei denen der Ausgleich durch den Kunden noch abgewartet werden muss, zum Beispiel beim Anbieter der Internetverbindung, der die Rechnung für die Leistung geschrieben hat, aber noch auf das Geld waren muss.

Eine andere Form von Forderung ist gegeben, wenn man etwa bei einem Bauprojekt eine Anzahlung geleistet hat, aber noch warten muss, bis es zum Abschluss kommt. Damit schuldet der Lieferant das Geld, bis er seine Leistung erbracht hat. Das gilt für jede andere Form von Anzahlung ebenso.

Vorräte im Umlaufvermögen

Die Vorräte sind eine wesentliche Untergruppierung des Umlaufvermögens, also jener kurzfristigen Vermögenswerte, die dem Unternehmen zur Verfügung stehen, um mit Waren und Geldmittel agieren zu können. Zu den Vorräten zählen natürlich die Handelswaren, aber auch die Rohstoffe sind Teil der Vorräte, abhängig davon, um welches Unternehmen es sich handelt. Ein Herstellungsbetrieb braucht Rohstoffe, Hilfsstoffe und Betriebsstoffe, ein EDV-Dienstleister wohl kaum. Weitere Möglichkeiten bei den Vorräten sind die Halberzeugnisse und die Fertigerzeugnisse, die ebenfalls als kurzfristig einzustufen sind, da sich die Lagerbestände praktisch täglich ändern können oder auch wirklich ändern.

Somit deckt der Bereich der Vorräte jene Warengruppen ab, die für den direkten Handel notwendig sind oder die die Grundlage für die eigentliche Herstellung darstellen. Ohne Rohstoffe gibt es keine Produktion und umgekehrt auch ohne Handelswaren keine Handelsmöglichkeiten. In vielen Fällen bietet ein Unternehmen den Verkauf und die Fertigung selbst an und dann trifft beides zu.

Wertpapiere im Umlaufvermögen

Wenn man Aktien eines Unternehmens im Namen des eigenen Unternehmens erwirbt, ist noch nicht geklärt, wie diese Anteile zu beurteilen sind. Liegt es im Interesse des Betriebes, die Anteile an einem Unternehmen langfristig zu sichern, dann handelt es sich um einen klassischen Fall von Finanzanlagevermögen und somit ist das Anlagevermögen gegeben.

Möchte man aber mit den Aktien im nächsten Jahr einen guten Gewinn erzielen und spekuliert damit, dass die Aktien im Wert innerhalb der nächsten 12 Monate deutlich steigen, dann ist es zwar auch keine kurzfristige Angelegenheit wie eine übliche Lieferforderung mit einer Zahlungsfrist von 30 Tagen, aber es ist auch keine langfristige Aktion wie der Kauf von Aktien, die jahrelang im Besitz bleiben sollen.

Daher liegt dann Umlaufvermögen vor, da man die Anteile mit dem Ziel erwirbt, sie bald wieder zu verkaufen und einen guten Gewinn zu erzielen. Das Ziel ist also das Kriterium, für welche Art von Vermögen die Aktien angeschafft werden und was damit passieren soll bzw. welche Motivation, welcher Grundgedanke dahinter steht. Möchte man die Aktien aber erst in ein paar Jahren veräußern, ist die Bewertung schwieriger. Es ist aber eher vom Finanzanlagevermögen auszugehen, da die Kurzfristigkeit dann auf keinen Fall mehr gegeben ist.

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Die Aufgaben der Buchhaltung gehen weit über die Gewinnermittlung und die Steuerhöhe hinaus. Deshalb gibt es auch viele Interessenten an den Zahlen - von der Bank bis zum Personal. Basis der Arbeit in der Buchhaltung sind die Belege sowie die Grundsätze, wie vorzugehen ist.

Basierend auf die Geschäftsfälle unterscheidet man bestimmte Kategorien von Größen, die in der Bilanz später auch eine wichtige Rolle spielen. Besonders oft hat man es damit zu tun:

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Buchhaltung UmlaufvermögenArtikel-Thema: Umlaufvermögen in der Buchhaltung
Beschreibung: Das 💰 Umlaufvermögen umfasst in der Bilanz und Buchhaltung das ✅ kurzfristige Vermögen wie etwa die Zahlungsmittel Bank und Kassa oder auch Handelswaren.

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