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Rating für die Risikoeinschätzung

Aufgaben und Funktion

Gerade im Zusammenhang mit den Budgetproblemen vieler Länder, vor allem aber der Länder es Euroraumes kam das Rating praktisch täglich in die Finanznachrichten. Die Ratingagenturen wurden oft zitiert, die Länder haben protestiert, wenn sie herabgestuft wurden und es kam zu einem Mix aus Finanznachrichten und politischen Entscheidungen.

Was versteht man unter Rating?

Tatsächlich ist das Rating per Definition eine Maßnahme von zugelassenen Ratingagenturen, die Kreditwürdigkeit von Unternehmen und/oder Staaten festzulegen. Je höher die Kreditwürdigkeit ist, umso eher sind Investoren bereit, Geld in die Hand zu nehmen, um Anleihen zu kaufen, wobei dies kein sozialer Akt ist, sondern das Ziel hat, Gewinne zu machen. Die Anleihen sind dabei eine Möglichkeit für die Herausgeber, an Geld zu kommen, das verzinst wird, womit der Besitzer der Anleihe einen Gewinn erzielen kann. Somit gibt es eine Win-win-Situation, denn die Besitzer zahlen Geld, bekommen dafür Anteile und regelmäßige Zahlungen in Form von Zinsen und am Ende wird die Summe der Anleihe zurückgezahlt. Umgekehrt beziehen Unternehmen (Banken zum Beispiel) oder vor allem Staaten Geld, mit dem sie in der Zwischenzeit arbeiten können.

Aber was, wenn der Herausgeber gar nicht mehr zurückzahlen kann? Dann ist das Konzept zwar nett, aber sinnlos, weil man einen Ausfall, vielleicht sogar einen Totalausfall hat und hier setzt das Rating ein. Beim Rating gibt es Noten, die bei AAA beginnen und bis D reichen. AAA wird auch als "Triple A" bezeichnet und repräsentiert die Bestnote. Ein Staat, der solche Noten aufweist, ist absolut kreditwürdig, was zur Folge hat, dass die Zinsen auch geringer sind. D ist hingegen die völlige Katastrophe und bedeutet, dass man sich schon einmal auf einen Zahlungsausfall einstellen kann.

Dazwischen gibt es die unterschiedlichsten Kategorien, wobei Staaten und Unternehmen hin- und hinuntergestuft werden können. Hinaufgestuft bedeutet Upgrade und hinuntergestuft Downgrade. So kann es vorkommen, dass ein Staat auf CCC hinuntergestuft wird, weil die Verschuldung zu hoch ist, kein Konzept für eine Finanzkonsolidierung zu finden ist und damit ist das Risiko hoch, Geld zu verlieren. Hat sich der Staat erfangen, kann es wieder auf BBB hinaufgehen. Damit ist man noch nicht am Topwert, aber Besserung ist in Sicht.

Was heißt das nun wirklich?

Das Rating wird als sehr negativ in den Nachrichten angeführt und wird zum Feindbild, wenn das eigene Land abgewertet wird. In der Praxis heißt eine gute Bewertung, dass man für geringe Zinsen sich etwa Geld ausborgen kann. Wenn Deutschland oder Österreich mit gutem Rating ein paar Milliarden ausborgen, dann ist die Sache mit wenigen Millionen Zinsen zu machen. Hat man aber ein negatives Rating, dann muss man bereit sein, hohe Zinsen in Kauf zu nehmen, was das Budget des Staates deutlich belastet, denn die Zinszahlungen sind viel höher. Andernfalls bekommt man gar kein Geld.

Und das gleiche Spiel ist auch auf der Ebene von Unternehmen gegeben, sodass das Rating unterm Strich die Kreditwürdigkeit und die wirtschaftliche Entwicklung dokumentiert. Je besser man dasteht, umso günstiger kann man sich Geld am Kapitalmarkt holen. Je problematischer die Lage, umso teurer wird die gleiche Aktion.

Welche Bewertungen gibt es beim Rating?

Triple A: auch als AAA umschrieben ist dies der beste Wert, den man beim Rating erhalten kann. Er besagt, dass man die beste Bonität hat und dahinter steht eine sehr gute Wirtschaftsleistung und hohe Sicherheit für Investoren.

AA bis BBB: entspricht "Investment Grade" und das steht für relativ sichere Investments, also auch eine hohe Sicherheit, dass man sein Geld wieder bekommen kann. Es gibt aber Unterschiede, denn AA ist das zweitbeste, mögliche Rating, BBB ist hingegen die Unterkante dieser Einstufung. Bei AA muss man viel weniger Zinsen zahlen als bei BBB.

BB: dieses Rating wird gerne als Ramsch-Status bezeichnet, eine sarkastische Umschreibung für eine sehr unsichere Investition. Rutscht man von BBB ab, dann landet man bei BB und das hat für die Außenwirkung sehr große Folgen.

C bis D: die niedrigsten Werte und damit ist es sehr schwer, an frisches Geld heranzukommen. Und wenn es doch gelingt, dann zu einem sehr hohen Preis in Form von Zinsen.

Zwischenstufen: es gibt nicht nur die vorgestellten Ratings, die von Agentur zu Agentur leicht verändert dargestellt sein können, sondern auch Zwischenstufen. Man spricht vom Ausblick und das kann so aussehen, dass ein Land eine Bewertung von AA erhält und beim nächsten Rating AA+. Das + steht dabei für einen positiven Ausblick, ergo ist man am Sprung, um Triple A oder AAA zu erhalten. AA- würde hingegen bedeuten, dass man das Rating AA verlieren könnte.

Warum ist BBB bzw. BB (BB+) so wesentlich?

Bis BBB gilt man als kreditwürdig. Zwar gibt es bei BBB schon Bedenken und es muss wirtschaftlich gut laufen, damit keine Zahlungsausfälle passieren, aber man fühlt sich als Käufer einer Anleihe noch auf der sicheren Seite. Ab BB (manchmal auch BB+) befindet man sich aber im spekulativen Raum, wobei diese Bewertung auch als Ramsch gerne in den Medien bezeichnet wird, also als Finanztitel, bei denen keineswegs gewährleistet ist, dass man sein Geld wieder zu Gesicht bekommen wird bzw. dass der Ertrag entsprechend gestaltet ist.

Ratingagenturen

Weltweit gibt es viele Ratingagenturen, aber in den Medien werden vor allem die großen drei Agenturen aus den USA mit Moody´s, Standard & Poor´s (S & P) sowie Fitch genannt. Wenn diese etwa Deutschland oder Österreich zurückstufen, ist das in allen deutschsprachigen Medien zu vernehmen. Dass es solche Organisationen auch in China, Kanada oder anderen Ländern gibt, wird kaum ausgeführt.

Die Agenturen agieren auf ähnliche Weise, haben bei der Bewertung aber kleine Unterschiede. So gibt es etwa bei Moody´s keine schlechtere Bewertung als C, wobei C für Zahlungsausfall steht. Bei Standard & Poor´s ist diese Bewertung mit D festgelegt. Aber das sind nur Kleinigkeiten, denn auf diesem Niveau spielt es für betroffene Unternehmen, Projekte oder Nationalstaaten keine Rolle mehr und man steckt ohnehin in Schwierigkeiten.

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Es gibt auch Schnittmengen von Privathaushalte und Unternehmen, oftmals auch als neue Trends. Das Crowdfunding ist so ein Fall, bei dem kleine Beträge vieler Leute Projekte erst finanzierbar machen können - vom Kulturprojekt bis zu politische oder unternehmerische Ideen.

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Rating in der FinanzierungArtikel-Thema: Rating für die Risikoeinschätzung
Beschreibung: Das 💰 Rating ist eine Risikoabwägung bei der Finanzierung und wird bei ✅ Unternehmen genauso durchgeführt wie bei Nationalstaaten.

Wir werden oft gefragt, ob man die Artikel für Studienarbeiten oder Schularbeiten verwenden darf und die Antwort ist ganz klar ja. Dafür haben wir diese Texte auch erstellt - zur Information und Weiterverwendung. Bitte aber bei Möglichkeit auf diese Seite verweisen.
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