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Arbeitslosigkeit und ihre Ursachen

Arbeitslosigkeit aus Sicht der Volkswirtschaft

Die Arbeitslosigkeit wird in sozialer Hinsicht jeden Monat diskutiert, wenn die neuen Zahlen gemeldet werden. Aber auch in der Volkswirtschaftslehre spielen diese Zahlen eine große Rolle, denn je mehr Menschen keinen Arbeitsplatz haben, umso mehr Menschen haben auch weniger Geld, um einkaufen zu gehen. Und das wirkt sich natürlich auch auf das Gesamtergebnis aus und daher ist das Codewort Arbeitsplatz in jeder Wirtschaftsdiskussion enthalten. Man spricht weniger davon, dass die Gewinne geringer werden, sondern dass die Zahl der Arbeitsplätze zurückgeht, ergo die Arbeitslosigkeit steigt. Das wirkt sich wirtschaftlich viel stärker aus als weniger Gewinn, ergo geringere Steuereinnahmen.

Arbeitslosigkeit aus Sicht der Volkswirtschaft

Das Thema ist also die Arbeitslosigkeit im Sinne der Volkswirtschaft und damit werden nicht die Fakten behandelt, die politisch zu Änderungen führen können - beispielsweise durch vorübergehende Förderungen, um mehr Arbeitsplätze zu schaffen - sondern um die Hintergründe in der Gesellschaft und in der Volkswirtschaft, die zur Arbeitslosigkeit führen können.

Die grundsätzliche Überlegung zur Arbeitslosigkeit im Sinne der Volkswirtschaft ist die Frage, wann ein Mensch arbeitslos ist. Das ist problematisch, denn es gibt keine globale Definition, die für alle Länder gilt und daher gibt es regional unterschiedliche Varianten und Interpretationen.

Die Voraussetzungen lassen sich so zusammenfassen:

Aber in vielen Fällen überschneiden sich die Voraussetzungen, wann ein Mensch arbeitslos ist und diese allgemein gültige Definition des einzelnen Arbeitslosen bzw. der Arbeitslosigkeit einer Volkswirtschaft basiert auf den folgenden Fakten. Das betrifft das Lebensalter als erstes Kriterium, aber auch die aktuelle Situation von Gesundheit bis zur Ausbildung.

Alter < 65 Jahre

Arbeitslos ist ein Mensch dann, wenn er keine Stelle sein Eigen nennt und sein Lebensalter unter 65 Jahre beträgt. Das kann von Land zu Land unterschiedlich sein, weil in einigen Ländern ist das Pensionsantrittsalter auf 67 Jahre angehoben worden. Aber ein 70-Jähriger ist damit auf keinen Fall ein Arbeitsloser.

Alter > 14 Jahre

Gleiches gilt für die andere Seite der Altersstruktur. Wer noch nicht 15 Jahre alt ist und die neunte Schulstufe noch nicht erfolgreich abgeschossen hat, kann ebenfalls nicht arbeitslos sein. Mit 15 ist man häufig dann arbeitslos, wenn man die Schulausbildung abgeschlossen hat und eine Lehre anstrebt, aber keinen Lehrausbildungsplatz findet. Die Gruppe der jungen Menschen von 15 bis 24 Jahre umfasst daher auch diese Jugendlichen, die einen üblen Start in die Berufskarriere hinnehmen müssen.

Nicht berufsunfähig

Auch Menschen, die aufgrund einer Erkrankung nicht arbeitsfähig sind, können keine Arbeitslosen sein.

Nicht in Ausbildung

Wenn man sich in einer Ausbildung befindet, ist man nicht arbeitslos. Das ist ein heftig diskutiertes Thema bei der Arbeitslosenstatistik, weil Arbeitslose, die in Schulungsmaßnahmen der Arbeitsmarktverwaltung mitwirken, sind trotzdem arbeitslos, fallen aber aus der Gesamtzahl der Arbeitslosigkeit. Dieser Punkt ist insofern umstritten, als damit die Zahl der Arbeitslosen reduziert wird. Das funktioniert aber etwa in Österreich ohnehin nicht, weil die Gesamtzahl von Arbeitslosen und Schulungsteilnehmern genommen wird und damit sind die Zahlen ehrlicher - auch wenn das die Regierung nicht so gerne sieht.

Suche nach einem langfristigen Arbeitsplatz

Die Definition geht davon aus, dass man einen Arbeitsplatz sucht, der zumindest länger als drei Monate gegeben ist und mindestens eine Wochenverpflichtung von 15 Stunden vorsieht. Das heißt, dass man zumindest einen Halbtagsjob anstrebt, wie er von Frauen mit Kindern immer wieder angenommen wird.

Meist wird aber eine ganze Stelle mit einer Verpflichtung von 35 bis 40 Stunden angestrebt, um soviel Geld verdienen zu können, dass man davon leben kann.

Arbeitslosigkeit in der Statistik

In der Statistik gibt es verschiedene Lösungen:

Die Eurostat-Berechnung ist eine europäische Berechnung, um die Arbeitslosigkeit in allen EU-Staaten auf gleiche Weise festzuhalten, womit sie länderübergreifend verglichen werden kann. Die nationale Berechnung am Beispiel von Österreich bezieht weit mehr Personen ein und ist daher immer deutlich höher - wenn die Eurostat auf 4,0 % kommt, liegt die nationale häufig bei über 6,0 %.

Solche Unterscheidungen gibt es in verschiedenen Ländern und macht einen Vergleich schwer bis unmöglich. Bei der Eurostat-Statistik hat man viele Sonderfälle herausgenommen, damit der Vergleich gelingt, aber bei der nationalen Statistik sind manche Länder ehrlicher, andere biegen die Zahlen sehr gerne zurecht. Die Zahlen sind daher auch kritisch zu hinterfragen.

Ein paar kleine Statistiktricks

Und dann gibt es noch die Arbeitslosen, die zwar keinen Job gefunden haben, aber bei Schulungsmaßnahmen teilnehmen. Damit fallen sie aus der Statistik, obwohl sie genauso arbeitslos sind und es keine Garantie gibt, dass durch die Schulungen die Chance auf einen neuen Arbeitsplatz erhöht wird - natürlich helfen die Schulungen oftmals, aber die Zahl der Arbeitslosen wird so künstlich gedrückt, was aber ohnehin nicht funktioniert, weil die Medien diese Zahl zu jener der offiziell arbeitslosen Menschen hinzuzählt.

Beispiel aus Österreich

Die Medien haben die Zahl von 350.000 veröffentlicht und die österreichische Bundesregierung hat darauf reagiert und weist beide Werte (mit und ohne Schulungsteilnehmer) aus. Der Versuch, die Zahl zu drücken, war hier gescheitert.

Welche Tricks gibt es sonst noch? In Deutschland sind etwa die Aufstocker zu nennen, die zwar eine Arbeit gefunden haben, die aber so mies bezahlt wird, dass zusätzliches Arbeitsgeld bezahlt werden muss. Denn nur so kommt man auf das ohnehin geringe Harz 4-Einkommen. Auch solche Leute sind immer wieder gerne aus der Statistik genommen worden, obwohl sie eigentlich Arbeitslosengeld beziehen.

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Es gibt die verschiedensten Ursachen für die Zahl der Arbeitslosen. Diese reichen von einer Wirtschaftskrise bis zu zu hohen Kosten für Unternehmen. Typische Ursachen und Fakten sind:

Neben den Kernthemen gibt es noch wichtige Begriffe zur Arbeitslosigkeit, die für das Grundverständnis hilfreich sind. Die saisonale Arbeitslosigkeit kennt man aus den Nachrichten, aber es gibt noch mehr:

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Volkswirtschaft ArbeitslosigkeitArtikel-Thema: Arbeitslosigkeit und ihre Ursachen
Beschreibung: Grundlagen über die 📊 Arbeitslosigkeit aus Sicht der Volkswirtschaft und ihre ✅ Ursachen und Entwicklungen wie saisonale Schwankungen.

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