Einzelkosten in der Kostenrechnung

Kosten sind direkt dem Produkt zurechenbar

Der einfache Fall bei den verrechnungsabhängigen Kosten pro Produkt ist dann gegeben, wenn man es mit Einzelkosten zu tun hat. In der Kostenrechnung sind dies jene Kosten, die man direkt einem Produkt zuordnen kann wie den Rohstoff für die Fertigung, weil man weiß, wie viel man davon braucht, um das Produkt X herstellen zu können.

Was sind Einzelkosten?

Einzelkosten sind in der Kostenrechnung dann gegeben, wenn man die Kosten einem einzelnen Produkt direkt zurechnen kann. Mit Material ist dies besonders gut zu veranschaulichen, denn für die Herstellung eines Metalltisches weiß man genau, wie viel Metall benötigt wird. Das sind klassische Einzelkosten.

Beispiele für Einzelkosten

Holz für einen Schrank (genaue Menge bekannt)
Metall für die Autoherstellung
Milch für den Käse
Mitarbeiter arbeitet nur für ein Projekt
besondere Verpackung für ein bestimmtes Produkt

Warum sind das Einzelkosten?

Das klassische Beispiel ist das Holz, das als Rohstoff benötigt wird, um ein Möbelstück herstellen zu können. Ohne Holz kein Möbel und das Holz in der Form wird vielleicht für andere Produkte gar nicht benötigt. In der Praxis heißt das, dass man weiß, wie viel Holz meist in Form von Platten benötigt werden, um einen Tisch, einen Schrank oder jedes andere Möbelstück herstellen zu können. Das gilt natürlich auch für jedes andere Produkt, bei dem Holz zum Einsatz kommt wie Bodenbelag und dergleichen mehr. Das Holz ist als Material Teil der Einzelkosten, die damit als Aufwand direkt bei der Möbelkalkulation eingesetzt werden können.

Gemeint ist damit, dass das Holz, würde man kein Möbelstück herstellen wollen, gar nicht benötigt würde. Es ist also klar, dass man das Holz direkt mit dem Möbelstück verbinden kann. Anders ist es mit dem Strom, denn auch wenn man das Möbelstück nicht herstellt, braucht man den Strom vielleicht, um andere Produkte anfertigen zu können. Daher ist die Energie selten ein Fall für Einzelkosten, das Material hingegen schon.

Arten von Einzelkosten

Es gibt nicht die Einzelkosten als solches, es gibt eine Gliederung, je nach der Verwendung, wobei man Fertigung und Material sowie Vertrieb trennt. Die Arten sind typischerweise:

Fertigungseinzelkosten
Materialeinzelkosten
Sondereinzelkosten der Fertigung
Sondereinzelkosten des Vertriebs

Was sind Fertigungseinzelkosten?

Die Fertigungseinzelkosten kann man auch als Lohnkosten pro Produkt umschreiben.

Herr Maier schraubt einen Stuhl zusammen
Frau Samstag führt die Buchhaltung für Firma X durch
Herr Nichtig arbeitet an der Karosserie eines Autos

In all diesen Fällen weiß man genau, dass die Arbeit mit einem bestimmten Produkt (Stuhl, Auto) zusammenhängt oder mit einer bestimmten Dienstleistung (Buchhaltung). Man kann also direkt von der Arbeitsleistung auf das Produkt schließen - das sind typische Einzelkosten.

Was sind Materialeinzelkosten?

Diese Frage wurde eigentlich schon beantwortet und heißt: Material für das Produkt.

bestimmte Menge Gold für einen Goldring
bestimmte Menge Holz für den Schrank
bestimmte Menge Papier für einen Kalender

Diese Beispiele lassen sich beliebig erweitert und immer weiß man, wie viel Material man benötigt, um das Produkt herstellen zu können. Bei Dienstleistungen ist das schon schwieriger, weil kaum jemand zählen wird, wie viel Blatt Papier man für ein Projekt ausgedruckt hatte.

Was sind Sondereinzelkosten der Fertigung?

Die Sondereinzelkosten der Fertigung sind ebenfalls Einzelkosten im Sinne der Kostenrechnung, die einem bestimmten Produkt zugerechnet werden können, aber sie sind nicht das Material (Holz, Metall, Glas) oder Löhne, sondern besondere Ausgaben. Besonders oft genannt wird Spezialwerkzeug, das eigens für diese Herstellung benötigt wird und daher diesem Produkt zugerechnet wird oder auch Lizenzen, ohne die eine Dienstleistung (EDV, Grafik etc) oder Maschinennutzung nicht möglich wäre. Oft sind das auch rechtliche Faktoren wie die Erlaubnis zur Fertigung.

Lizenz für die Software
Rechte für den Weiterverkauf
Spezialwerkzeug für die Netzwerkarbeit

Was sind die Sondereinzelkosten des Vertriebs?

Die Sondereinzelkosten des Vertriebs sind auch Einzelkosten, die einem Produkt direkt zugerechnet werden können. Voraussetzung dafür ist, dass eine spezielle Verpackung benötigt wird, um das Produkt an den Kunden schicken zu können oder den Transport selbst durchführen zu können. Das ist vor allem immer dann der Fall, wenn ein erhöhter Aufwand für ein bestimmtes Produkt erforderlich wurde, beispielsweise eine besonders sichere Verpackung.

besonders sichere Verpackung für Glasprodukte
Verpackung für Kunststücke (Museum, Galerie z.B.)
Schutzverpackung für technische Geräte (Monitor, Fernseher)

Fazit zu den Einzelkosten

Es gibt verschiedene Arten und Unterscheidungen, doch die Idee ist stets gleich: je genauer man weiß, was man an Material und Arbeitszeit für bestimmte Angebote (Waren, Dienstleistungen) braucht, umso präziser kann man die Kostenrechnung gestalten. Denn je geringer der Anteil ist, umso mehr kommt man in den Bereich von Schätzungen und wird ungenauer.

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In Bezug auf das Produkt gibt es in der Kostenrechnung ebenfalls sehr viele Definitionen und Begriffe. Vor allem unterteilt man in die Einzelkosten und Gemeinkosten als grundsätzliche Kostenarten. Es gibt aber weitere Kostenbegriffe und die reichen von den Kosten nach Herkunft und nach Zeitbezug über die Istkosten bis zu den Plankosten. Die Kosten können auch als Normalkosten angesetzt werden und es gibt den Unterschied zwischen internen und externen Kosten also Sekundärkosten und Primärkosten.

Bei den Einzelkosten gibt es weitere Untergliederungen. Die Einzelkosten können direkt dem Produkt zugeordnet werden und es gibt die Fertigungseinzelkosten sowie die Materialeinzelkosten. Außerdem gibt es die Sonder-Einzelkosten der Fertigung und ebenso die Sonder-Einzelkosten im Vertrieb.

Die nächste große Gruppe umfasst die Gemeinkosten - also jene Kosten, die nicht direkt zugeordnet werden können. Dabei gibt es die Fertigungsgemeinkosten und die Materialgemeinkosten als wesentliche Arten. Es gibt die Vertriebsgemeinkosten und die Verwaltungsgemeinkosten sowie die unechten Gemeinkosten.

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