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Inflation und Inflationsrate

Inflationsrate ist die Kennzahl der Preisveränderungen

Die Inflationsrate ist ein weiterer Indikator über die aktuelle Lage der Wirtschaft, vor allem aber der Preisentwicklung. Die Inflationsrate ist die Kennzahl der Inflation und zeigt an, um wie viele Prozent die Preise im Vergleich zum Vorjahresmonat gestiegen oder gesunken sind und welche Produkte oder Dienstleistungen besonders starke Veränderungen aufweisen.

Was ist die Inflation?

Die Inflation ist die Anzeige des Preisniveaus im Jahresvergleich und damit auch die Möglichkeit, die Preisveränderungen über einen längeren Zeitraum hinterfragen zu können. Dabei gibt es die schleichende Inflation mit jährlicher geringer Erhöhung und es gibt auch die extremen Formen, wie dies nach dem Ersten Weltkrieg etwa in Deutschland und Österreich gegeben war, als das gleiche Geld binnen Stunden nur noch einen Bruchteil wert war. Werkzeug der Inflation ist die Inflationsrate, die als Kennzahl angibt, um wie viel Prozent sich die Preise verändert haben. Diese Inflationsrate wird jeden Monat neu berechnet.

Als Grundlage wird dabei ein Warenkorb herangezogen, in dem diverse typische Waren, aber auch Dienstleistungen zu finden sind. Diese Einheiten - von der Milch über den Treibstoff bis zur Versicherung - werden in Ausgabegruppen untergliedert, die von Land zu Land unterschiedlich strukturiert sein können, aber meist sehr ähnlich sind. Man kann also nicht nur ermitteln, wie sich die Preise durchschnittlich verändert haben, man kann auch erheben, was günstiger und was teurer geworden ist.

Es gibt drei Arten von Warenkörben:

Der allgemeine Warenkorb ist für die normale Inflationsberechnung die Grundlage. Der Miniwarenkorb stellt fest, wie sich die Kosten beim typischen Wocheneinkauf darstellen - also Nahrungsmittel plus Tanken und ähnliche Ausgaben. Und schließlich der Mikrowarenkorb wiederum prüft, wie sich die Kosten für den typischen Tageseinkauf gestalten. Dabei spielen die Nahrungsmittel die Hauptrolle, das Tanken wird nicht so stark gewichtet.

Ermittlung der Inflationsrate

Die Aufgabenstellung bei der Ermittlung der Inflationsrate besteht nun darin, dass man die Kosten für ein neues Smartphone mit jenen von vor einem Jahr vergleicht. Die Kosten im Mai werden damit mit den Kosten im Mai des Vorjahres verglichen, sodass man auch keine saisonalen Schwankungen hat. Das wird mit der Milch, mit dem Brot, mit dem Treibstoff oder mit den Mieten ebenso durchgeführt. Das Ergebnis ist dann die Preisveränderung, die an einer Ecke deutlich nach unten und an einer anderen deutlich nach oben gehen kann. Unterm Strich sollte sie einen positiven Wert aufweisen, jedoch nicht mehr als 2,0 %. Ein negativer Wert würde auf eine Deflation und damit sinkende Preise hindeuten.

Und man kann auch ermitteln, welche Preisveränderungen die Inflation nach oben treiben oder im selteneren Fall nach unten sinken lassen.

Auswirkungen der Inflation für Haushalt und Unternehmen

Neben der Tatsache, dass eine hohe Inflationsrate für jede Geldbörse zum Problem wird, weil man dann für die gleichen Waren viel mehr Geld ausgeben muss als noch vor einem Jahr, ist auch für die Wirtschaft selbst eine hohe Inflationsrate ein Problem, und zwar gleich auf zwei Ebenen. Die erste Ebene ist natürlich, dass man selbst teurer einkaufen muss als bisher und die zweite Ebene ist, dass die Lohn- und Gehaltsforderungen für die nächsten Verhandlungsrunden mit den Sozialpartnern entsprechend teuer ausfallen werden, weil eine Abgeltung der Inflationsrate gefordert wird.

Das ist auch eine logische Forderung, denn die Gehälter und Löhne sollen in ihrem Wert nicht fallen, was aber von den Menschen gefühlt jedes Jahr passiert. Die Unternehmen klagen über zu teurer Löhne und Gehälter und irgendwo in der Mitte wird man sich treffen müssen. Und hier treffen auch Wirtschaft und Politik aufeinander.

Eine hohe Inflationsrate ist meist dann gegeben, wenn die Wirtschaft boomt. Eigentlich ist das erfreulich, aber das hat seine Nebenwirkungen. Im Jahr 2006, als die globale Wirtschaft richtig Gas gegeben hatte, stieg der Ölpreis als Konsequenz und natürlich auch durch Spekulation auf noch nie gesehene Höhen und das Barrel Rohöl war auf einmal über 140 US-Dollar teuer. Einen solchen Preis gab es noch nie zuvor.

Die Konsequenz war, dass dadurch praktisch alle anderen Waren ebenfalls teurer wurden, weil alleine die Zustellung durch Lieferanten aufgrund des teuren Treibstoffes in die Höhe schossen. So kommt es zur seltsamen Lage, dass es der Wirtschaft hervorragend geht, aber die Menschen klagen dennoch. Nicht die Arbeitslosigkeit ist das Problem, sondern die Inflationsrate, die in jenem Jahr teilweise über 4 Prozent lag und Produkte des täglichen Lebens wie Brot oder Gemüse enorm verteuerten.

Grundlage der Inflationsrate ist stets der Warenkorb, eine Sammlung von Preisinformationen, die zum Beispiel vom Juni des aktuellen Jahres entnommen sind und mit jenen vom Juni des Vorjahres verglichen werden. Ist die Wirtschaft am Boden, dann wird die Inflationsrate kaum steigen, manchmal sinkt sie sogar leicht. Boomt die Wirtschaft, dann klettern die Preise nach oben wie oben geschrieben auch über die Marke von vier Prozent.

Ausgabengruppen im Warenkorb

Der Warenkorb ist, wie schon ausgeführt, eine Zusammenstellung von verschiedenen Ausgabengruppen. Am Beispiel von Österreich gibt es folgende Ausgabengruppen:

Die meisten dieser Ausgabengruppen bekommt kaum jemand mit, denn bei Erziehung oder Gesundheitspflege ändern sich die Preise kaum. Es gibt aber Ausgabengruppen, die sind oftmals ein riesiges Problem.

Erwartbar ist hier die Ausgabengruppe Verkehr, weil bei hohem Ölpreis die Treibstoffe stark steigen und auch die Preise für die Flugtickets. Alleine dafür kann es schon eine hohe Inflation geben, zumal der Preis für die Treibstoffe auch jede Zustellung verteuert.

Ein anderes Problem ist die Gruppe Wohnung, Wasser, Energie, weil die Mieten stets und zum Teil sogar sehr stark nach oben klettern, was die Inflation erhöht und die Kaufkraft senkt. Und obendrein ist die Haushaltsenergie ein Problemfalls - beim Heizöl durch den Ölpreis, aber auch Gas und Strom können schnell teurer werden. Ganz extrem hatte man die Abhängigkeit der Menschen von der Haushaltsenergie 2022 erlebt, als Russland die Ukraine angegriffen hat und der Gaspreis richtiggehend explodiert ist.

Ebenfalls oftmals genannt werden die Dienstleistungen. Das sind Kulturdienstleistungen oder jene im Hotel und beim Gastwirt, die von Jahr zu Jahr deutlich ansteigen können. Und abhängig von der aktuellen Marktlage können sich auch die Nahrungsmittel und alkoholfreien Getränke spürbar verteuern. Bei den alkoholfreien Getränken ist der Kaffee zu nennen, bei den Nahrungsmittel alles von Fleisch über Milch bis zu Obst und Gemüse.

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Die Inflation ergo Preissteigerung wird jedes Monat in jedem Land oder auch etwa EU-weit bekanntgegeben, wobei etwa in Österreich so wie anderswo nach Ausgabegruppen definiert wird. Grundlage ist der Warenkorb mit Waren und Dienstleistungen, deren Preise mit dem Vorjahresmonat verglichen werden. Der Miniwarenkorb zeigt die Entwicklung auf Basis eines typischen Wocheneinkaufs und der Mikrowarenkorb jene eines typischen Tageseinkaufs.

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Inflation und Grundlagen zur InflationsrateArtikel-Thema: Inflation und Inflationsrate
Beschreibung: Die 📜 Inflationsrate ist eine Kennzahl in der Wirtschaftspolitik und zeigt an, wie ✅ stark die Preise binnen eines Jahres gestiegen sind.

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