Wenn man die Menschen fragen würde, auf was sie besonders gerne verzichten würden, wenn sie könnten, dann wäre der Besuch beim Zahnarzt vermutlich auf einem der vorderen Ränge der Rangliste zu finden. Trotzdem ist er notwendig, aber man großem Jubel wird man sich nicht dorthin begeben.
Der Zahnarztbesuch, obwohl meist schmerzfrei ablaufend, ist ein Beispiel für eine negative Nachfrage, wie sie das Marketing immer wieder vor sich hat. Es handelt sich um ein Produkt - in diesem Fall eine positive Dienstleistung im Sinne der Gesundheit, das von den Menschen aber nach Möglichkeit großflächig umkurvt wird, weil man einfach Angst hat. Bei Produkte ist die negative Nachfrage gegeben, wenn man ein Angebot überhaupt nicht will - warum auch immer.
In der freien Wirtschaft gibt es die Situation auch, und zwar dann, wenn ein Angebot von den Marktteilnehmern abgelehnt wird. Das kann so weit gehen, dass die Leute lieber Geld zahlen würden, um das Angebot nicht in Anspruch zu nehmen als gratis auszusteigen. Es sind häufig emotionale Gründe, die zu einer solchen Marktreaktion führen.
In der Medizin gibt es mehrere solcher Beispiele - Vorsorgeuntersuchungen könnte man hier nennen. Zwar wissen die Menschen, dass dies eine gute Maßnahme ist, aber so wirklich begeistert ist man nicht. Bei Gütern und Dienstleistungen kann es diesen Effekt der negativen Nachfrage ebenfalls geben, beispielsweise bei Lebensmittel, die laut Untersuchung krebserregende Inhaltsstoffe haben oder bei Produkte, die aus einem Land kommen, in dem es Kinderarbeit gibt.
Es sind häufig soziale und gesundheitliche Beweggründe, die ein Produkt auf die schwarze Liste der Kundinnen und Kunden setzt und damit zu einem Produkt wird, das auf keinen Fall eingekauft werden sollte. Diese Information wird dann auch im Internet und unter Freunden weitergegeben, sodass es nicht einzelne Menschen sind, die diese Haltung einnehmen, sondern ein ganzer Absatzmarkt kann dadurch einbrechen.
Im Marketing besteht die Aufgabe also darin, den Grund für die negative Nachfrage ergo Ablehnung kennenzulernen und zu prüfen, ob man das Angebot entsprechend anpassen kann.
Ein Computerspiel, von dem schon im Test berichtet wird, dass es ständig abstürzt, will niemand haben. Das Gleiche gilt für einen Fernseher, der aufgrund eines technischen Fehlers nach einer halben Stunde abschaltet, ohne dass man dies veranlasst hat. Eine Waschmaschine, die doppelt so viel Strom verbraucht als alle Konkurrenzmodelle könnte man auch als Beispiel konstruieren und solche Situationen sind gar nicht so selten anzutreffen.
Es sind also nicht nur Sorgen vor Erkrankungen (krebserregend) oder Schmerzen (Zahnarzt), die die Menschen bewegen. Es gibt auch einfach Situationen, in denen das Angebot einfach nicht funktioniert.
Ein wesentlicher Faktor in den Überlegungen zum Marketing ist die Art der Nachfrage ergo Marktsituation. Dabei gibt es verschiedene Stadien. Die volle Nachfrage ist nicht immer gegeben, denn es kann auch zu einer zurückgehenden Nachfrage kommen, auf die man sich einrichten muss. Andererseits kann es auch sein, dass ein Produkt viel mehr nachgefragt wird, als man überhaupt anbieten kann, man spricht dann von der Übernachfrage.
Weitere Möglichkeiten am Markt gibt es etwa mit der negativen Nachfrage oder mit der latenten Nachfrage. Es kann auch zum Fall kommen, dass es gar keine Nachfrage gibt.
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Artikel-Thema: Negative Nachfrage am Markt
Beschreibung: Die negative 📋 Nachfrage ist dann gegeben, wenn ein ✅ Angebot aus welchen Gründen auch immer am Markt durchgefallen ist und nicht angenommen wird.
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